Berlin braucht eine Jugendstrategie! Und das ist der Weg dorthin:
Um eine gute Jugendpolitik zu machen, braucht es einen guten Plan: eine Jugendstrategie. Die fehlt aber bislang in Berlin. Dabei ist der Weg dorthin gar nicht so schwer. Der Landesjugendring setzt sich seit langem für eine Berliner Jugendstrategie ein.
Jugendliche schauen wenig optimistisch in die Zukunft, so lautete ein zentrales Ergebnis der Studie „Jugend in Deutschland 2024“. Unsicherheit und Ängste vor der persönlichen und gesellschaftlichen Zukunft nehmen zu. Inflation, Kriege in Europa und Nahost, der prekäre Wohnungsmarkt, der Klimawandel und soziale Unsicherheit belasten junge Menschen.
Gleichzeitig haben junge Menschen den Eindruck, dass ihre Perspektiven wenig Relevanz für politische Entscheidungen haben. Das frustriert, belastet und schwächt das Vertrauen in Demokratie und Politik.
Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, unter denen alle jungen Menschen gut aufwachsen können - mit sicheren Perspektiven und gleichen Chancen. Eine gute Jugendpolitik setzt sich genau das zum Ziel.
Was macht eine gute Jugendpolitik aus?
Eine gute Jugendpolitik ist eine abgestimmte, jugendfreundliche Politik, der sich alle Politikfelder verpflichtet fühlen. Ob es um die Gestaltung des öffentlichen Raums geht, um sichere Fuß- und Radwege und einen gut ausgebauten ÖPNV oder um bezahlbaren Wohnraum. Damit junge Menschen gut aufwachsen können, müssen alle Ressorts für gute Rahmenbedingungen sorgen und zusammenarbeiten.
Eine gute Jugendpolitik richtet sich an alle jungen Menschen. Sie erkennt, dass Jugend eine eigenständige Lebensphase ist und setzt sich zum Ziel, die Lebenslagen und die Zukunftsperspektiven junger Menschen zu verbessern. Um eine gute Jugendpolitik zu machen, braucht es einen guten Plan: Eine Jugendstrategie. Der Weg dorthin ist nicht kompliziert.
Die Jugendstrategie - ein guter Plan für Berlin
Grundlage für eine gute Jugendpolitik ist eine Jugendstrategie. Die hat Berlin bislang aber noch nicht, anders als auf Bundesebene oder in einigen anderen Bundesländern. In ihrem Koalitionsvertrag hat die Berliner Regierung die Erarbeitung einer Jugendstrategie verankert.
Dazu brauche es „ein ressortübergreifendes Steuerungsgremium, um die Berliner Jugendstrategie zu entwickeln und umzusetzen", steht im Koalitionsvertrag. Weiter heißt es: „Wir setzen uns dafür ein, die Partizipationsrechte junger Menschen auch auf Landesebene zu stärken und erarbeiten ein Konzept zur Einführung und Umsetzung eines Jugend-Checks.“ Damit sind schon einige der Schritte auf dem Weg zu einer Jugendstrategie benannt. Der ganze Weg im Detail:
- 1. Senatsvorlage
Die Jugendsenatorin macht eine Senatsvorlage,
der Senat beschließt: Berlin will eine Jugendstrategie!- 2. ressortübergreifende Arbeitsgruppe & begleitender Beirat
Unter Leitung der Jugendverwaltung wird eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe des Senats gebildet. Es wird ein begleitender Beirat gegründet mit jungen Menschen und Fachorganisationen.
- 3. Daten als Grundlage für weitere Schritte
Was brauchen junge Menschen? Ein Kinder- und Jugendbericht liefert die notwendigen Daten. Parallel startet der Jugendcheck, mit dem alle Gesetzesvorhaben auf ihre Auswirkungen auf junge Menschen überprüft werden.
- 4. Ziele & Maßnahmen
Die ressortübergreifende Arbeitsgruppe formuliert
1. konkrete Ziele für eine gute Jugendpolitik in Berlin.
2. für jedes Ressort des Berliner Senats Maßnahmen und Pläne zur Umsetzung.- 5. Senatsbeschluss
Die durch die Arbeitsgruppe erarbeiteten Ziele und Maßnahmen gehen zurück in den Senat und werden dort als Berliner Jugendstrategie beschlossen.
- 6. Umsetzung & Ausblick
Die ressortübergreifende Arbeitsgruppe und der begleitende Beirat unterstützen die Umsetzung. Aber: Gute Jugendpolitik ist ein Prozess, der nicht abgeschlossen sein wird. Weiter geht's!
- Immer: Perspektiven junger Menschen im Fokus
Ganz wichtig: Eine Jugendstrategie lebt von der Beteiligung junger Menschen. Hier braucht es viele Methoden, Formate und Instrumente, um der Vielfalt junger Menschen gerecht zu werden und die vielen Perspektiven sichtbar zu machen.
Der Weg zur Jugendstrategie zum Download:
Das Ziel einer Berliner Jugendstrategie: Kinder und Jugendliche bei allen Entscheidungen in allen politischen Ressorts mitzudenken - egal ob es dabei um Wohnen, Mobilität, Ausbildung oder Sicherheit geht. Denn jede einzelne Entscheidung der Politik hat auch immer ganz direkte Auswirkungen auf das Leben junger Menschen.
Mehr zur Berliner Jugendstrategie
Berlin braucht die Jugend- | Jugendstrategie: „Eigentlich ganz einfach!“Im Interview erklärt unser Geschäftsführer, worauf es bei der Jugendstrategie für Berlin ankommt. | Fachtag: Der Weg zur JugendstrategieBeim Fachtag im November 2022 gab es Impulse aus Bund und Ländern für die Berliner Jugendstrategie. | Politischer Abend 2024 zur Jugendstrategie100 Gäste aus Jugendverbänden, Politik, Verwaltung und weitere kamen zum Austausch. |
Weiterführende Informationen zum Thema
Die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik informiert über die Eigenständige Jugendpolitik, macht aktuelle Entwicklungen transparent und befördert jugendpolitische Diskussionen. In der Broschüre wird erläutert, was eine gute Jugendpolitik ausmacht.
Weitere Informationen zur Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik gibt es auf jugendgerecht.de. Dort steht auch die Broschüre zum Download bereit.
Gibt es noch Fragen?
Bei weiteren Fragen, Beratungsbedarf oder für zusätzliche Informationen zur Jugendstrategie steht unser Geschäftsführer Tilmann Weickmann zur Verfügung. Er ist erreichbar per E-Mail an weickmann@ljrberlin.de oder telefonisch unter 030 - 818 86 103.