Jugendliche in Versammlung halten rote Karten hoch, aktive Abstimmung, Bühne mit „Jugendliche bewegen Berlin“-Banner.

Armut, Demokratie, Juleica-Deutschlandticket: Mitgliederversammlung

Delegierte aus 37 Berliner Jugendverbänden haben bei unserer Mitgliederversammlung am 29. März 2025 Beschlüsse zu mehr Teilhabe armutsbetroffener Kinder und Jugendlicher und dem Schutz der Demokratie vor ihren Feinden beschlossen. Auch wurde ein Antrag zu einem Deutschlandticket für Jugendleiter*innen beschlossen.

Armut erschwert Teilhabe. Doch wie sieht armutssensibles Handeln aus? Darüber berichtete Dr. Sabine Hübgen in ihrem Input zum Einstieg in die Mitgliederversammlung des Landesjugendring Berlin am 29. März 2025. Hübgen leitet die Geschäftsstelle der Berliner Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Berliner Trägern ist ein Leitfaden für armutssensible Angebote für Kinder und Jugendliche entstanden, an dem auch der Landesjugendring mitgewirkt hat. An Tischrunden konnten sich die Delegierten über eigene Erfahrungen, Ideen, Herausforderungen und Unsicherheiten in der Arbeit mit armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen austauschen. Das Thema spielte im Verlauf der Mitgliederversammlung erneut eine Rolle.

Am Nachmittag fasste die Mitgliederversammlung den Beschluss "Teilhabe für Kinder und Jugendliche in Armut ermöglichen". Denn nach wie vor ist diese Teilhabe in fast allen Lebensbereichen eingeschränkt - egal ob in der Bildung, der Freizeitgestaltung, im Gesundheitsbereich oder bei kulturellen Angeboten. In ihrem Beschluss fordern die Jugendverbände darum stabile finanzielle Rahmenbedingungen und personelle Ressourcen, um Teilhabe für alle jungen Menschen sicherstellen zu können. Dafür sei auch ein dauerhaft angepasster Inflationsausgleich für Träger nötig, genau wie mehr Ressourcen, um Haupt- und Ehrenamtliche in Sachen Armutssensibilität zu qualifizieren. Junge Menschen bräuchten zudem mehr Orte, an denen sie sich treffen und kostenlos Zeit verbringen können. Es sei überfällig, dass Entscheidungen der Politik grundlegend armutssensibel getroffen werden, so der Beschluss.

Gegen Zusammenarbeit mit der AfD und anderen Rechtsextremist*innen und Rassist*innen 

Mit Sorge betrachtet der Landesjugendring, wie rechtsextreme, rechtspopulistische, faschistische Parteien und Gruppierungen auf Stimmenfang gehen. Mit Lügen und vermeintlich einfachen Lösungen für komplexe Herausforderungen sowie verrohter, diffamierender und diskriminierender Sprache werden rechtes Gedankengut und rechtsextreme Haltungen normalisiert. In ihrem Beschluss "Demokratie vor ihren Feinden schützen" lehnen die Jugendverbände jegliche Zusammenarbeit mit der AfD, ihrer Jugendorganisation sowie ihr nahestehenden Organisationen und deren Vertreter*innen ab. In diesem Zug verpflichten sich die Landesjugendring-Mitglieder auch dazu, keine Personen in Gremien und Ämter zu berufen, die Mitglied der AfD, deren Jugendorganisation oder ihr nahestehender Organisationen sind. 

Deutschlandticket für Jugendleiter*innen

Auf der Mitgliederversammlung 2025 wurden zudem ein weiterer Beschluss gefasst: Auf Initiative der Jugendpresse Berlin-Brandenburg wird sich der Landesjugendring Berlin verstärkt dafür einsetzen, dass das Deutschlandticket für Jugendleiter*innen mit Juleica kostenlos erhältlich ist. Das wäre einerseits ein deutliches Zeichen der Wertschätzung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement und würde andererseits finanzielle Hürden für junge Menschen abbauen und ihre Mobilität über die Stadtgrenze hinaus erleichtern.

Die Beschlüsse in der Übersicht bieten wir auf ljrberlin.de/gremien/beschlüsse zum Download an.

Nachwahlen zum Vorstand

Zwei freie Vorstands-Positionen wählten die Delegierten bei der Mitgliederversammlung ebenso nach: Neu in den Vorstand gewählt wurden Alexander Grauel vom Berliner Jugendrotkreuz sowie Anna Kröger von der Schreberjugend Berlin. Der Vorstand ist damit voll besetzt.

Gruppenfoto mit den Vorständen des Landesjugendring Berlin nach der Mitgliederversammlung 2025

Der Vorstand des Landesjugendring Berlin 2025-2026: (oberere Reihe v.l.n.r.: Felix Korff (BDKJ Berlin), Fabi Gacon (BUNDjugend Berlin, Vorsitz), Lena Kiefer (EJBO, Vorsitz), Dominique Marquardt (JuHu Berlin), Alexander Grauel (JRK Berlin), sitzend v.l.n.r.: Jana Pohl (Falken Berlin), Thi Ngoc Hao Nguyen (LJW der AWO Berlin). Nicht im Bild: Anna Kröger (Schreberjugend Berlin).