Ein etwa 8-jähriges Kind in einer Daunenjacke klettert an einer Boulderwand nach oben

Leitfaden für armutssensible Angebote für Kinder und Jugendliche erschienen

Wie können Angebote der Jugend(verbands)arbeit, der kulturellen Bildung und Sportangebote armutssensibel geplant und umgesetzt werden? Unter dem Dach der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut haben Vertreter_innen der Senatsverwaltungen und freier Träger gemeinsam einen Leitfaden für Fachkräfte entwickelt. Der Landesjugendring war Teil dieser Arbeitsgruppe.

„Armutsgefährdete Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, an Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten teilzuhaben“, lautet eines der 15 Ziele der Berliner Strategie gegen Kinder- und Familienarmut, die von der Landeskommission zur Prävention von Kinder- und Familienarmut erarbeitet und im August 2021 vom Berliner Senat beschlossen wurde. Aber was bedeutet das in der Praxis, wie kann dieses Ziel realisiert werden?

Um konkrete Ansätze zur Strategieumsetzung zu entwickeln, gründete die Landeskommission im Frühjahr 2023 eine Arbeitsgruppe aus Vertreter_innen verschiedener Senatsverwaltungen und Berliner Akteur_innen aus der Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit, dem Sport, der kulturellen Bildung sowie weiteren Trägern, zu denen auch der Landesjugendring Berlin gehörte.

Armutssensibel planen und die Zielgruppe besser ansprechen

2022 lebten etwa 23 Prozent der Berliner Kinder und Jugendlichen in von Armut gefährdeten Haushalten. Das Aufwachsen in Armut kann für junge Menschen weitreichende Folgen haben. Die Chancen auf Teilhabe an der Gesellschaft sind begrenzt, Zugänge zu Kultur, Freizeit, Sport und Bildungsangeboten bleiben verschlossen. Die Konsequenzen ziehen sich bis weit ins Erwachsenenalter.

Um dem entgegenzuwirken, braucht es zwingend Zugänge zu gesellschaftlicher Teilhabe und zu Angeboten für Freizeit, Bildung, Kultur, Sport. Allerdings zeigen Studien deutlich, dass das Bereithalten dieser Angebote allein nicht reicht. Häufig werden Kinder und Jugendliche aus von Armut bedrohten oder betroffenen Haushalten gar nicht erst erreicht. Was dabei helfen kann ist eine armutssensible Planung, bessere Ansprache der Zielgruppe und eine passende Umsetzung des jeweiligen Angebots. Armutssensibles Handeln ist ein zentraler Hebel für die Teilhabe armutsbetroffener Kinder und Jugendlicher an Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten.

Der entstandene Leitfaden der Arbeitsgruppe hat diese Perspektive in den Fokus gerückt. Er richtet sich an Fachkräfte, die Angebote für Kinder und Jugendliche armutssensibel gestalten wollen. In der Broschüre werden Barrieren zu Angeboten identifiziert und gute Praxisbeispiele aufgezeigt. Herausgegeben hat den Leitfaden die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Download des Leitfadens