Ein Graffiti auf einer Hauswand zeigt einen Jungen in Bomberjacke von hinten, der einen Fussball tritt. Der Fußball ist aber ein Coronavirus

Informationen und Hinweise zum Umgang mit der Corona-Pandemie für die Jugendverbandsarbeit

Seit dem 13. Februar 2023 ist die Berliner Corona-Verordnung nicht mehr in Kraft. Berlinspezifische Corona-Maßnahmen bestehen nicht mehr. Auf dieser Seite gibt es Hinweise zum eigenverantwortlichen Schutz und Informationen zu relevanten Studien im Zusammenhang mit Corona und der Jugendarbeit.

Eigenverantwortliche Schutzmaßnahmen für eure Angebote

Schutz- und Hygienemaßnahmen zur Veremidung von Infekten bleiben natürlich sinnvoll. Die Verantwortung für die Gestaltung und Durchführung der Angebote liegt bei den Verbänden, und natürlich könnt ihr weiterhin Schutz- und Hygienemaßnahmen vereinbaren, so dass sich alle im Verband sicher fühlen. Auch wenn nicht mehr die Pflicht besteht, bei Veranstaltungen und Angeboten Hygienekonzepte zu erstellen, könnt ihr euch dennoch überlegen, gemeinsam einige Regeln zu vereinbaren:

  • auf regelmäßiges Lüften achten, Angebote (zum Teil) draußen anbieten
  • gemeinsam überlegen, wann medizinische Gesichtsmasken weiterhin sinnvoll sein können
  • Hygiene beachten
  • Personen mit grippeähnlichen Symptomen bitten, nicht teilzunehmen

Bei Unsicherheiten im Fall einer Corona-Infektion hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Handlungsempfehlungen veröffentlicht.

Möglicherweise werden auch weiterhin einige Veranstaltungen (zum Teil) online stattfinden. Für die Gestaltung von Online-Juleica-Schulungen empfehlen wir unsere Methodensammlung auf https://ljrberlin.de/juleica-online.

Studien und Expertisen zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Burn-out, Stress, Depressionen: Sehr viele Kinder leiden unter psychischen und psychosozialen Belastungen, die auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Wir gehen davon aus, dass die Folgen der Pandemie die Jugendarbeit und Jugendverbände noch lange Zeit beschäftigen werden. Daher bieten wir hier eine Übersicht über relevante Studien, die Folgen und Auswirkungen, aber auch den möglichen Umgang damit thematisieren.

JuCo 1 (2020): Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen

„Jugendliche und junge Erwachsene haben nicht den Eindruck, dass ihre Interessen in der derzeitigen Krise zählen.“ Das ist eines der zentralen Ergebnisse der ersten bundesweiten JuCo-Studie.
Zu den Ergebnissen der Studie

JuCo 2 (2020): „Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen“

„Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen“: Im November 2020 wurden ein weiteres Mal bundesweit junge Menschen zu ihren Erfahrungen während der Corona-Zeit online befragt.
Zu den Ergebnissen der Studie

JuCo 3 (2021): Verpasst? Verschoben? Verunsichert? Junge Menschen gestalten ihre Jugend in der Pandemie

Im Working-Paper werden erste Ergebnisse aus der Auswertung von JuCo III vorgestellt mit dem Fokus, wie Jugendliche und junge Erwachsene selbst ihre Lage nach fast zwei Jahren Pandemie einschätzen und welche Veränderungen sich über den Zeitraum von Frühjahr 2020 bis Winter 2021 nachzeichnen lassen.
Zu den Ergebnissen der Studie

KiCo-Studie (2020): Kinder, Eltern und ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie

Die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben den Alltag vieler Familien in erheblichem Umfang verändert. Die KiCo-Studie gibt unter anderem einen Einblick, wie sich die Pandemie in Familien auf die Situation zu Hause auswirkt.
Zu den Ergebnissen der Studie

COPSY (seit 2020)

Die COPSY-Längsschnittstudie untersucht die Auswirkungen und Folgen der COVID-19 Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Studie wird von Frau Prof. Dr. Ravens-Sieberer geleitet und von der Forschungsabteilung Child Public Health am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt.
Zu den Ergebnissen der Studie

DJI (2020): Kind sein in Zeiten von Corona. Ergebnisbericht zur Situation von Kindern während des Lockdowns im Frühjahr 2020

Die Coronavirus-Pandemie hat den Alltag von Familien in Deutschland vollkommen verändert. Wie sich Kita- und Schul- Schließungen sowie stark eingeschränkte Kontakte im Frühjahr 2020 auf das Familienklima sowie das Wohlbefinden der Kinder auswirkte und was ihnen dabei half, mit den Veränderungen zurechtzukommen, zeigen die Ergebnisse der Studie "Kind sein in Zeiten von Corona" des Deutschen Jugendinstituts (DJI).
Zu den Ergebnissen der Studie

DBJR (2022): Auswirkungen der Coronapandemie auf jugendverbandliche Freizeitmaßnahmen

Die Coronapandemie hatte und hat massive Auswirkungen auf die Kinder- und Jugendarbeit. Insbesondere die von ehrenamtlichem Engagement junger Menschen getragenen Freizeitmaßnahmen wie Zeltlager, Ferienfahrten und Jugendreisen waren durch die Kontaktbeschränkungen erheblich beeinträchtigt. Das Wegbrechen von Ehrenamtlichen wirkt sich dabei dauerhaft auch weit über die Phase der Kontaktbeschränkungen aus.

Bei der Umfrage des Deutschen Bundesjugendring (DBJR) im Frühsommer 2022 haben 805 für Freizeitmaßnahmen Verantwortliche aus den im Bundesjugendring organisierten Jugendverbänden und Jugendringen teilgenommen. Die Breite der antwortenden Jugendverbände aus allen Feldern der Jugendarbeit, der Einbezug aller Ebenen (kommunal, regional, Bundes- und Landesebene) sowie die Verteilung der Antworten auf die Bundesländer lassen darauf schließen, dass hier ein verlässliches Gesamtbild gewonnen werden konnte. Ergebnisse der Studie: https://www.dbjr.de/fileadmin/PDFtmp/Jugendreisen/2022-DBJR-Auswertungsbericht-Corona-Freizeit.pdf

Beratungsstellen und Notfallnummern

Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen sowie die Einschränkungen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens waren und sind für Kinder und Jugendliche sehr belastend und herausfordernd. Kontaktbeschränkungen, (gewachsene) prekäre wirtschaftliche Situationen der Familie, das Gefühl der verlorenen Zeit, Homeschooling und Zukunftssorgen – junge Menschen befinden sich nach wie vor in einer schwierigen Situation, die Frustration, Ängste, Depression, Wut und viele andere Gefühle hervorruft. Hier ist es hilfreich, bei Angeboten auch immer die (Planungs-)Offenheit mitzubringen, bei Bedarf einen Raum zu schaffen für Austausch. Achtet auch besonders (und noch mehr als sonst) auf einen sensiblen und wertschätzenden Umgang miteinander.

Sollte deutlich werden, dass bei Kindern- und Jugendlichen möglicherweise schwerwiegendere Probleme oder gar ein Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, so solltet ihr euch immer unverzüglich und direkt Hilfe bei Expert_innen holen. Eine Liste von Beratungsstellen sowie Notfallnummern, wenn ihr sofort Hilfe benötigt, findet ihr hier: https://ljrberlin.de/themen/kinderschutz

Um Kinder, Jugendliche sowie deren Eltern bei der Bewältigung der Corona-Zeit zu unterstützen, hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums in Partnerschaft mit der Beisheim Stiftung die Webseite „Corona und Du“ entwickelt: Ein Infoportal für Kinder und Jugendliche, die durch die Krise belastet sind oder bei denen das Risiko einer Belastung besteht. Auf Basis wissenschaftlicher Evidenz stellt das Portal alltagsnahe Hilfsangebote zum Umgang mit aktuellen Herausforderungen bereit, z.B. Tipps zur Stress-Bewältigung und Anregungen zu positiven Aktivitäten.

Außerdem gibt es die Plattform "Mein Kompass". Dort finden Jugendliche verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen zu psychischen Erkrankungen. Die Handhabung ist barrierearm und ohne Vorwissen möglich, das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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