Klima-Milliarden for Future: Lasst junge Menschen profitieren!

Fünf Milliarden Euro will das Land Berlin in die Hand nehmen, um die eigenen Klimaziele schneller zu erreichen. Davon müssen in erster Linie junge Menschen profitieren, meint Tilmann Weickmann, Geschäftsführer des Landesjugendring Berlin.

Bis 2045 soll Berlin zur klimaneutralen Stadt umgebaut werden. Helfen soll dabei das „Sondervermögen Klimaschutz, Resilienz und Transformation“ des Senats. Das erklärte Ziel: Berlin von fossilen Energieträgern unabhängig machen. Aber warum müssen von dem Sondervermögen in erster Linie junge Menschen profitieren?

„Junge Menschen sind die Leidtragenden des Klimawandels und der falschen politischen Prioritäten der Vergangenheit. Sie werden am längsten mit den Folgen des Klimawandels leben – und müssen daher am meisten vom Klimafonds profitieren. Das gilt vor allem für den Bereich Mobilität und im Gebäudesektor.“

 

Gebäude möchte der Senat energetisch sanieren und ihre Energieversorgung optimieren. In einem katastrophalen baulichen Zustand befinden sich heute viele Gebäude und Räume, die von jungen Menschen genutzt werden.

„Egal ob Schulen, Kitas, Jugendclubs oder Jugendbildungsstätten: Derlei Orte müssen als erstes energetisch saniert werden. Wir müssen hier insbesondere die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen – denn sie werden ihr restliches Leben wegen der bislang verfehlten Klimapolitik am längsten einschränken müssen.“

Die Vorhaben bei der Mobilität gehen in die richtige Richtung: Der Senat möchte hier zum Beispiel die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs verbessern, Fuß- und Radwege ausbauen und Anreize schaffen, um vom Auto auf Bus und Bahn oder das Fahrrad zu wechseln. Jedoch sprach das Verhalten der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt im Jahr 2023 oft eine andere Sprache: Der Radwegausbau wurde an vielen Stellen gestoppt, der Umbau des Halleschen Ufers zur grünen Promenade trotz Bundesförderung einkassiert und die Planung neuer Straßenbahnlinien zurückgestellt.

„Junge Menschen bewegen sich vorwiegend zu Fuß, per Fahrrad und ÖPNV fort. Es ist gut, diese Bereiche auszubauen. Weniger Autos entsprechen auch einer Politik im Sinne von Kindern und Jugendlichen. Der Autoverkehr muss vorrangig dort reduziert und verlangsamt werden, wo Kinder und Jugendliche unterwegs sind. Dazu gehört die Umgebung von Schulen, Jugendeinrichtungen und öffentlichen Plätzen.“


Schließlich wird sich der Senat an seinen Ankündigungen messen lassen müssen. Der Klimafonds wird jedenfalls nur ein Zukunftsfond, wenn die Klima-Milliarden an erster Stelle jungen Menschen zu Gute kommen.

Unsere Pressemitteilung zum Klima-Fonds