

FSJ in Berlin unter Druck: Landesarbeitskreis fordert nachhaltige Finanzierung
23.05.2025 | Um 18 Prozent hat Berlins Regierung die Fördersumme für das Freiwillige Soziale Jahr bereits gekürzt. Diese Kürzungen dürfen im Doppelhaushalt 2026/2027 auf keinen Fall fortgeführt werden. Das fordert der Berliner Landesarbeitskreises Freiwilligendienste zusammen mit weiteren Punkten in seinem Positionspapier. Der Landesjugendring Berlin hat die Forderungen mit unterzeichnet.
Die Jugendfreiwilligendienste sind ein unverzichtbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Berlin – sie ermöglichen jungen Menschen wertvolle Erfahrungen, fördern demokratische Teilhabe und tragen zur Fachkräftegewinnung in sozialen Berufen bei. Doch ihre Finanzierung steht auf der Kippe. Der Berliner Landesarbeitskreis Freiwilligendienste warnt daher in seinem Positionspapier "Finanzierung der Jugendfreiwilligendienste in Berlin sichern!" vor drastischen Einschnitten, die die Qualität und Attraktivität der Dienste gefährden.
"Wir fordern die Berliner Landesregierung auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um eine nachhaltige und gerechte Finanzierung sicherzustellen", so das Positionspapier. Nur so könne man junge Menschen dazu motivieren, sich in diesem Gesellschaftsdienst für sich selbst und für Andere zu engagieren. Besonders kritisch: Die Kürzung der FSJ-Förderung um 18 Prozent sowie fehlende Mittel zur gezielten Unterstützung benachteiligter junger Menschen.
Kostenfreier ÖPNV und Finanzierung wie beim FÖJ gefordert
Auch das Aus des VBB-Azubi-Tickets für Freiwillige stellt viele junge Menschen vor finanzielle Hürden, da sie für den Freiwilligendienst oft nur ein Taschengeld bekommen und den ÖPNV davon finanzieren müssen: Mit der Kürzung des VBB-Azubi-Tickets 2025 sind die Kosten der Freiwilligendienstleistenden für den täglichen Dienstweg viel zu teuer geworden, beklagt der Landesarbeitskreis und fordert stattdessen einen gänzlich kostenfreien ÖPNV für Freiwillige.
Zusätzlich sei es dringend erforderlich, das FSJ auf dem Niveau des Freiwilligen Ökologischen Jahres zu finanzieren sowie eine überjährige Planungssicherheit für Träger einzuführen. Nur so kann man eine langfristige Stabilität der Freiwilligendienste gewährleisten. Außerdem müssten ausreichend Plätze geschaffen werden, um das neue 11. Pflichtschuljahr auch über Freiwilligendienste sinnvoll abbilden zu können. Die Politik muss jetzt dafür sorgen, die Finanzierung der Freiwilligendienste nicht noch weiter kaputt zu sparen, sondern auszubauen.