Ein Blatt Papier liegt auf dem Tisch. Darauf steht in Schreibmaschinenschrift "To Do List"

Diese 11 Empfehlungen verbessern Politische Bildung in der Berliner Jugendhilfe

Die Landesarbeitsgemeinschaft „Außerschulische politische Bildung in der Jugendhilfe“ hat einen Bericht mit elf Handlungsempfehlungen veröffentlicht, die politische Bildung junger Menschen in Berlin weiterentwickeln. Der Berliner Senat soll den Bericht zur Grundlage seiner „Offensive für politische Bildung“ machen.

Politische Bildung in der Jugendarbeit ist ein unverzichtbarer Teil der Demokratie. Sie bietet jungen Menschen Angebote, die bei der Verarbeitung gesellschaftspolitischer Entwicklungen helfen, die Möglichkeit zur Orientierungsfindung bieten und dabei unterstützen, eigene Haltungen zu entwickeln. Außerschulische politische Jugendbildung braucht dabei gute Rahmenbedingungen, damit sie ihre wichtigen Wirkungen für die demokratische Gesellschaft entfalten kann.

Aus diesem Grund hat der Berliner Landesjugendhilfeausschuss (LJHA) die Landesarbeitsgemeinschaft „Außerschulische politische Bildung in der Jugendhilfe“ beauftragt, eine Beschreibung der außerschulischen politischen Jugendbildung in der Berliner Jugendhilfe vorzunehmen und notwendige Rahmenbedingungen für gelingende außerschulische politische Jugendbildung in der Jugendhilfe zu formulieren.

Der erarbeitete Bericht legt dar, welche Bedeutung politische Bildung zum Beispiel in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, in Jugendverbänden und Jugendbildungsstätten, aber auch in den Hilfen zur Erziehung, der Kindertagesbetreuung oder der Jugendsozialarbeit hat. Mit elf Handlungsempfehlungen wird ein Ausbau der außerschulischen politischen Bildung gefordert. Der Landesjugendhilfeausschuss fordert den Berliner Senat auf, den Bericht zur Grundlage der im Koalitionsvertrag vereinbarten „Offensive für politische Bildung“ zu machen.

Die 11 Punkte in der Zusammenfassung

  • Außerschulische politische Jugendbildung muss als wichtiger Bestandteil in allen Arbeitsfeldern der Jugendhilfe anerkannt und verankert werden. Dies betrifft das Selbstverständnis der Fachkräfte, das Verständnis der Träger von Jugendhilfeangeboten und das Verständnis des öffentlichen Trägers als Zuwendungsgeber.
     
  • Außerschulische politische Jugendbildung bedarf einer stabilen Förderung durch Bezirke und Land. Bei der Finanzierung und Förderung von Angeboten der Jugendhilfe muss politische Jugendbildung als integraler Bestandteil der Jugendhilfe berücksichtigt werden.
     
  • Die Zuständigkeit für außerschulische politische Jugendbildung muss auf Bezirks- wie auf Landesebene im Jugendamt bzw. in der für Jugend zuständigen Senatsverwaltung verankert sein.
     
  • Eine klare personelle Verantwortlichkeit in den bezirklichen Jugendämtern und in der für Jugend zuständigen Senatsverwaltung ist erforderlich.
     
  • Außerschulische politische Jugendbildung muss in allen Angebotsformen der Jugendarbeit, wie sie im Ausführungsgesetz zum SGB VIII Berlin beschreiben werden, berücksichtigt werden.
     
  • In den bezirklichen Jugendförderplänen und dem Landesjugendförderplan muss außerschulische politische Jugendbildung als wichtiger Bestandteil von Offener Kinder- und Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit, kultureller Jugendbildung, Jugendbildungsstätten und Jugendarbeit an Schule explizit ausgewiesen werden.
     
  • Außerschulische politische Jugendbildung muss in der Ausbildung wie in der Fort- und Weiterbildung von Fachkräften der Jugendhilfe integraler Bestandteil sein.
     
  • Die Pluralität von Trägern und Akteuren ist konstituierend für außerschulische politische Jugendbildung wie für die Jugendhilfe und muss anerkannt und gefördert werden. Politische Bildung ist den Grundwerten von Demokratie und Menschenrechten verpflichtet. Außerschulische politische Jugendbildung darf daher nicht durch ein falsches Verständnis von „Neutralität“ im politischen Raum behindert werden.
     
  • Vereine junger Menschen mit Migrationsbiografien (VJM) und Zusammenschlüsse von People of Color müssen konsequenter als Akteure in der außerschulischen politischen Jugendbildung wahrgenommen, einbezogen und gefördert werden.
     
  • Digitale Ansätze im Bereich der außerschulischen politischen Bildung müssen (weiter)entwickelt und ausgebaut werden.
     
  • Zur Sicherung der Qualitätsentwicklung wird ein „Berliner Netzwerk außerschulische politische Jugendbildung“ als Akteursnetzwerk gegründet.

Abschlussbericht und LJHA-Beschluss zum Download

Gibt es Fragen?

Hier kann man mit uns in Kontakt treten oder sich direkt an die Mitarbeiter_innen der Geschäftsstelle wenden.