
Weniger Geld für junge Geflüchtete?
01.08.2016 | Von Urban Gardening bis Medienworkshop: Jugendverbände bieten jungen Geflüchteten Freiräume für selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Engagement. In dieser Rolle müssen Jugendverbände lang anhaltend gefördert und gestärkt werden. Das fordert der Landesjugendring vor der Abgeordnetenhauswahl im Rahmen seiner Kampagne „Jugend wählt Berlin“.
Die BUNDjugend Berlin begrünt in Zehlendorf die Gartenfläche des Flüchtlingsheims zusammen mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen, im Fotokurs „Losgeknipst“ der Falken Berlin entdecken geflüchtete Jugendliche ihren Kiez mit der Kamera neu, der Bund der Deutschen Pfadfinder_innen ermöglicht jungen Neuankömmlingen die Teilnahme am Kinderzeltlager an der Mecklenburgischen Seenplatte: Vielfältige Angebote machen Berliner Jugendverbände Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund, auch aus Mitteln vom Land Berlin. Doch schon im kommenden Jahr soll die finanzielle Förderung sinken.
„In Jugendverbänden können die jungen Geflüchteten einfach sie selbst sein, Neues kennenlernen und ihr Recht auf persönliche Entfaltung ausleben“, sagt Jaqueline Kauka, Referentin für Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten beim Landesjugendring Berlin. Kauka koordiniert dort seit einem Jahr das Förderprojekt „Jung – Geflüchtet – Selbstbestimmt“. Schon 65 Angebote wie das Gärtner-Projekt oder der Fotokurs konnten auf den Weg gebracht werden. Außerdem arbeiten Jugendverbände und Jugendbildungsstätten derzeit in Kunstprojekten mit jungen Geflüchteten, um ihre Positionen zu sammeln, in öffentliche Diskurse einzubringen und in einer Veranstaltung an die Politik zu übergeben.
„Jugendarbeit stellt für junge Geflüchtete eine wichtige Brücke in den Sozialraum dar. Für die Integration der jungen Menschen braucht es eine langfristige Förderung der Jugend- und Jugendverbandsarbeit – auch um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen. Die Finanzierung im nächsten Jahr zu senken ist absolut kontraproduktiv. Denn dann müssen gut laufende Projekte abgebrochen werden“, sagt Tilmann Weickmann, Geschäftsführer des Landesjugendring Berlin. Neben materiellen Ressourcen müssen Jugendverbände aber auch in die Strategie- und Projektentwicklung von Bund und Land eingebunden werden. Das geht aus einem Positionspapier der Berliner Jugendverbände hervor. Sie haben 15 Vorschläge für ein besseres Leben junger Geflüchteter in Berlin erarbeitet, die man unter www.ljrberlin.de/forderungen-junge-gefluechtete findet.
Über JUGEND WÄHLT BERLIN
Unter dem Motto „JUGEND WÄHLT BERLIN” hat der Landesjugendring eine Kampagne im Vorfeld der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus gestartet. Mit monatlichen Forderungen macht der Zusammenschluss der Berliner Jugendverbände bis zur Wahl deutlich, wo die Politik für eine kinder- und jugendfreundliche Stadt dringend nachbessern muss. Alle Forderungen sind auf der Plattform www.jugend-wählt-berlin.de zu finden.
Über den Landesjugendring Berlin
Der Landesjugendring Berlin e.V. ist der Zusammenschluss der Berliner Jugendverbände. Er tritt ein für Selbstorganisation, Mitbestimmung und ehrenamtliches Engagement junger Menschen. Er setzt sich ein für das Recht junger Menschen auf Entwicklung ihrer Persönlichkeit und gesellschaftliche Teilhabe. Weitere Informationen: www.ljrberlin.de.