Drei neue Mitglieder in den Landesjugendring Berlin aufgenommen
Erstmals ist ein jüdischer Jugendverband als Mitglied im Landesjugendring Berlin aufgenommen worden. Ebenso wurden die Bezirksjugendringe aus Reinickendorf und Neukölln einstimmig von der Mitgliederversammlung aufgenommen. Der Landesjugendring zählt nun 37 Mitglieder. Auch ein neuer Landesjugendring-Vorstand wurde gewählt.
Vertreter_innen aus 34 Berliner Jugendverbänden haben bei der Mitgliederversammlung des Landesjugendring Berlin am 12. März 2022 über drei Aufnahmeanträge von Jugendverbänden abgestimmt. Alle wurden einstimmig angenommen. Die Mitglieder des Landesjugendring Berlin müssen selbstbestimmte Jugendarbeit innerhalb demokratischer Strukturen nachweisen und anerkannte Träger der Berliner Jugendhilfe sein.
Hashomer Hatzair, Ken Berlin
Erstmals seit der Landesjugendring Berlin 1949 ins Leben gerufen wurde, ist ein jüdischer Jugendverband Teil des Zusammenschlusses geworden. Der Berliner Verband von Hashomer Hatzair hatte sich 2012 wiedergegründet, nachdem er 1939 von der Nazi-Diktatur verboten wurde. Die Jugendorganisation hat ihre Ursprünge in der Pfadfinder_innen- und Arbeiter_innen-Bewegung. Im Fokus stehen die Pflege jüdischer Identität und die internationale und interkulturelle Arbeit. „Chazak Veematz ist unser Motto“, sagt Nitzan Menagem, Vorsitzende von Hashomer Hatzair Deutschland e.V. „Das ist Hebräisch und heißt 'Sei stark und mutig!' Wir verstehen dies als Aufruf, aktiv zu werden: Sei stark und mutig gegen Faschismus, aber auch gegen Antisemitismus und Rassismus sowie gegen jegliche Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Wir freuen uns sehr darauf, diesen Mut und diese Stärke ab sofort als erste jüdische Jugendorganisation in den Landesjugendring Berlin einzubringen.“
Bezirksjugendring Neukölln
Der neu gegründete Bezirksjugendring Neukölln sieht seinen Schwerpunkt in der politischen Jugendbildung und Partizipation junger Neuköllner_innen. Er möchte insbesondere die Stimme junger Neuköllner_innen in die Bezirkspolitik einbringen. Im Bezirksjugendring sind Jugendverbände Mitglied, die im Bezirk Neukölln aktiv sind. „Der Bezirksjugendring Neukölln möchte das Engagement junger Neuköllner_innen stärken. Jugendverbände und - initiativen sollen gebündelt und gehört werden. Dafür wird der junge Bezirksjugendring Neukölln sich in den nächsten Monaten weiter vergrößern. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Get-together im Juni und spannende Workshops zu Privilegien im Herbst“, sagt Simone Hermes vom Bezirksjugendring Neukölln.
Bezirksjugendring Berlin-Reinickendorf
Der Bezirksjugendring Reinickendorf versteht sich als kinder- und jugendpolitische Interessensvertretung und möchte sich in politische Fragen auf Bezirksebene einmischen und dort die Stimmen junger Menschen hörbar vertreten: „Wir werden den Reinickendorfer Jugendverbänden und somit auch ihren jungen Mitgliedern eine Stimme geben!“, sagt Ronald Lange vom Bezirksjugendring Reinickendorf.
Neuer Vorstand des Landesjugendring Berlin gewählt
Die neu aufgenommenen Mitgliedsverbände konnten bei der Mitgliederversammlung auch direkt über den neuen Vorstand des Landesjugendring Berlin mitbestimmen. Ein Novum ist die Doppelspitze: In den Vorstandsvorsitz wurden Ramona Hinkelmann (Bund der Deutschen Katholischen Jugend Berlin) und Heinrich Oehme (Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Eva Adams (Jugendrotkreuz Berlin), Thomas Deutsch (CVJM-Ostwerk), Julinka Ebhardt (DGB-Jugend Berlin-Brandenburg) Thi Ngoc Hao Nguyen (Landesjugendwerk der AWO Berlin) und Selvi Pabst (Sozialistische Jugend – Die Falken Berlin). Der Vorstand wird alle zwei Jahre gewählt.
Der neue Vorstand des Landesjugendring Berlin von links nach rechts: Thi Ngoc Hao Nguyen (LJW der AWO Berlin), Eva Adams (JRK Berlin), Heinrich Oehme (Vorsitzender, EJBO), Julinka Ebhardt (DGB-Jugend), Thomas Deutsch (CVJM-Ostwerk), Ramona Hinkelmann (Vorsitzende, BDKJ Berlin). Nicht im Bild: Selvi Pabst (Falken Berlin).