Diversitätsbewusste Jugendverbandsarbeit

Diversität ist die Vielfalt der Gesellschaft. Das spiegelt sich auch in Jugendgruppen wider.

Pluralität und vielfältige Lebenswelten sind zentrale Bestandteile demokratischer Gesellschaften. Für uns ist Diversitätsbewusstsein eine Basis- und Schlüsselkompetenz von Jugendleiter_innen und Engagierten in Jugendverbänden. Dazu gehört es, sensibel und empathisch für unterschiedliche Lebenswelten und Lebensentwürfe zu sein, das eigene Verständnis von Gesellschaft und die eigene Positionierung darin wahrzunehmen, zu reflektieren und neue Perspektiven einnehmen zu können.

In den letzten Jahren haben wir diversitätsbewusste Jugendverbandsarbeit, interkulturelle Öffnung von Verbandsstrukturen und die Unterstützung von Migrant_innenjugendselbstorganisationen zu einem grundlegenden Schwerpunkt im Landesjugendring Berlin entwickelt. Entstanden sind Schulungsmaterialien für Jugendleiter_innen im Juleica-Praxishandbuch zum Thema Diversität, drei mehrjährige Projekte und zahlreiche Publikationen. Nicht zuletzt konnten wir die eigenständige Organisation des Jugendmigrationsbeirat Berlin mit begleiten.

Diversität und Inklusion in der Jugend(verbands)arbeit

Wie können wir unsere Angebote, aber auch unsere Strukturen im Jugendverband inklusiver gestalten? Wie schaffen wir es, dass alle mitmachen können, die mitmachen wollen? Wie werden unsere Veranstaltungen barriereärmer? Wo finde ich Informationen zu Leichter Sprache? Und welche Methoden zum Thema gibt es für die Juleica-Schulung? Antworten auf diese Frage bieten wir in einem umfangreichen Padlet:


Das Padlet fasst Informationen zum Thema Diversität und Inklusion in der Jugend(verbands)arbeit zusammen. Neben Beispielen zu Projekten, Angeboten und Praxiserfahrungen aus Berliner Jugendverbänden und auch bundesweit gibt es zudem Selbstchecks, Tipps für Arbeitshilfen, Methodensammlungen und weitere Publikationen, Infos für die Öffentlichkeitsarbeit, für Veranstaltungen und Hinweise zu Fortbildungen und Beratungsangeboten.

Ihr kennt ein Projekt oder eine Publikation, die unbedingt in diesem Padlet aufgeführt sein sollte? Hinweise für Ergänzungen könnt ihr uns jederzeit gerne schicken

Unsere Projekte zu Diversität und Jugendverbandsarbeit

Zusammen SEIN

Wie können mehr junge Menschen mit Behinderungen an Angeboten von Jugendverbänden teilnehmen, mitwirken und z.B. auch in Gremien mitbestimmen? Drei Berliner Jugendverbände beschäftigen sich von 2024 bis 2026 intensiv mit dem Thema Inklusion im eigenen Jugendverband. Die Ergebnisse werden weiteren Jugendverbänden in Berlin und darüber hinaus zur Verfügung gestellt. Der Landesjugendring koordiniert das Projekt.
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Our Rights in Action

Mit kreativen Methoden setzen sich beim Landesjugendring-Projekt "Our Rights in Action" geflüchtete Kinder und Jugendliche mit Kinderrechten und Kinderschutz auseinander. Auch ihre Eltern sollen für die Themen sensibilisiert werden. Erfahrene Referent_innen setzen die Angebote um. „Our Rights in Action“ wird vom Land Berlin gefördert.
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Jung, geflüchtet, selbstbestimmt

Film-Workshops, Begegnungsseminare oder Ferienfreizeiten: Von 2015 bis 2023 haben wir Jugendverbände und Jugendbildungsstätten mit Mikroförderung in ihrer Zusammenarbeit mit jungen Geflüchteten unterstützt. Nach mehr als 8 Jahren und insgesamt 327 geförderten Projekten ist das Förderprogramm Ende 2023 beendet worden. Aber: Die Projektmittel, die die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie dem Landesjugendring bislang als Sonderförderung zur Verfügung gestellt hat, werden ab 2024 in die reguläre Förderung für Jugendverbandsarbeit integriert und somit verstetigt!
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vom FÜR zum MIT

Neue Konzepte, Formate und Strategien wie aus der Arbeit für junge Geflüchtete ein mit jungen Geflüchteten werden kann, haben vier Jugendverbände durch das dreijährige Projekt erarbeitet und erprobt. Der Landesjugendring begleitete die Entwicklung des Projekts, beriet die teilnehmenden Jugendverbände und vernetzte sie untereinander und mit weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren, Politik und Verwaltung.
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Partizipation - Bildung - Integration

Im Rahmen des Projekts (2013-2016) haben wir Migrant_innenjugendselbstorganisationen (MJSO) dabei unterstützt, stabile Verbandsstrukturen aufzubauen und zu entwickeln. Gleichzeitig konnten die Partizipationsmöglichkeiten von MJSO im Landesjugendring gestärkt werden. Bei dem Projekt war uns besonders wichtig, Jugendverbände in ihren Prozessen der interkulturellen Öffnung zu unterstützen und zu begleiten.
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Migrant_innenjugendselbstorganisationen (MJSO)

Migrant_innenjugendselbstorganisationen sind Jugendverbände, die insbesondere die Interessen junger Menschen mit (familiärer) Zuwanderungsgeschichte vertreten und sich für deren soziale, politische und gesellschaftliche Gleichstellung einsetzen. Das sind zum Beispiel die Muslimische Jugend Berlin, der kurdische Kinder- und Jugendverband KOMCIWAN oder der Assyrische Jugendverein Berlin. Ihr Ziel ist es, Partizipationsmöglichkeiten in allen gesellschaftlichen Bereichen zu fördern. MJSO sind mit ihren vielfältigen Angeboten offen für alle Jugendlichen.

Die Angebote von MJSO reichen von Beratungsangeboten und Informationsvermittlung über die Bereitstellung von Kultur-, Bildungs- und Freizeitangeboten bis hin zur politischen Einflussnahme im Sinne des zivilgesellschaftlichen Engagements. In ihrer alltäglichen Arbeit leisten MJSO einen stetigen Beitrag dafür, unsere Gesellschaft zu formen, die Gleichberechtigung, Freiheit und die Gewährleistung demokratischer Grundrechte für alle Bevölkerungsmitglieder bietet. Vor allem stellen sie jedoch wichtige Akteure dar, die die Stimmen vieler bündeln und denen es gelingt, Interessen zu artikulieren, die sonst ungehört bleiben.

Wir haben uns in der Vergangenheit gegenüber der Politik stark dafür gemacht, dass MJSO von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert werden. Das haben wir erreicht: Bis heute fördert das Land Berlin neun Berliner MJSO.

2016 haben sieben in Berlin aktive Jugendverbände, deren Mitglieder mehrheitlich junge Menschen mit (familiärer) Migrationsgeschichte sind, den Jugendmigrationsbeirat Berlin gegründet - als Interessenvertretung seiner Mitglieder und als Instrument direkter politischer Partizipation. Der Gründung des Jugendmigrationsbeirats Berlin (JMB Berlin) ging eine mehrjährige Zusammenarbeit der beteiligten Verbände mit dem Landesjugendring Berlin voraus. Hierbei ist ein festes Netzwerk der Verbände entstanden. Um die gemeinsame Arbeit zu verstetigen, das Netzwerk zu institutionalisieren und die Präsenz als jugendpolitisch relevanter Akteur zu stärken, beschlossen die Beteiligten, sich zum JMB Berlin zusammenzuschließen.

 

Kontakt

Jaqueline Kauka
Referentin für Grundsatzfragen
030 818 861 02
kauka@ljrberlin.de